Ausstellung: Das Künstlerduo Elmgreen & Dragset widmet seinen subversiven Humor dem Zustand Europas

Elmgreen & Dragsets Wohnwelten

Das nordische Künstlerduo Michael Elmgreen und Ingar Dragset arbeiten seit Mitte der 1990er Jahre als Künstlerduo zusammen. In ihren Skulpturen, Installationen und Performances deuten sie das Alltägliche mit gesellschaftskritischem Witz und subversivem Humor um. Von ihrer Aufsehen erregenden Installation einer Prada Boutique in der texanischen Wüste über die Bespielung des Dänischen und Nordischen Pavillons auf der Biennale Venedig 2009 bis zur Konzeption einer vermeintlichen Kunstmesse in Peking 2015 arbeiten Elmgreen & Dragset regelmäßig an neuen Möglichkeiten, mit der Präsentation und Rezeption von Kunst und öffentlichen Räumen umzugehen.

Elmgreen und Dragset präsentieren die Zugezogenen

In ihrer  Einzelausstellung Die Zugezogenen, die aktuell im Haus Lange zu sehen ist, nutzen Elmgreen & Dragset das „Haus Lange“ so, wie es ursprünglich intendiert war: als Wohnhaus einer Familie. Das Künstlerduo inszeniert hier den Moment des Einzugs einer fiktiven deutschen Familie, die sich aufgrund des Brexit entschieden hat, aus Großbritannien nach Deutschland zurückzukehren. Die Installation nimmt auf zwei entschiedene europäische und dennoch sehr verschiedene Kulturen Bezug. Elmgreen & Dragset haben ihre eigenen Arbeiten mit vorgefundenen Möbeln und Artefakten kombiniert, um ein häusliches Setting zu kreieren. Einige Gegenstände sind bereits ausgepackt und installiert, andere noch halb verpackt und in Kartons. Der Umzug der Familie als Symbol steht hier für ein sich veränderndes Europa.

Die Ausstellung lässt sich übrigens als Fingerübung sehen: Im Herbst 2017 kuratieren die zwei Nordlichter die Istanbul Biennale.

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