Ausstellung: Omer Fast „Reden ist nicht immer die Lösung“

Der Künstler Omer Fast schafft neue Lebenswelten

Der israelische Regisseur Omer Fast gehört zu den interessantesten Videokünstlern der Gegenwart. Mit seinen Arbeiten war er bereits auf der Biennale von Venedig und der Documenta vertreten, seit einiger Zeit macht er auch als Regisseur von sich reden. Seine ersten beiden Kinofilme Remainder und Continuity feierten 2016  auf der Berlinale Premiere.

Bemerkenswert an Omer Fasts Videokunst ist vor allem, dass es ihm nicht reicht, etwas filmisch zu inszenieren. Stattdessen möchte der in Berlin lebende Israeli ganze Welten erschaffen und die Besucher seiner Ausstellung in diese hineinziehen. In seiner Ausstellung im Martin-Gropius-Bau sind jetzt sieben solcher Arbeiten zu sehen. Sie alle verweisen auf das Spannungsverhältnis zwischen Dokumentation und Fiktion. Alltagserlebnisse und menschliche Traumata bilden für Fast dabei den Ausgangspunkt für seine Werke.

Ein Ausstellungsparcours im Berliner Gropius Bau

Dass man die Ausstellung hier, leider wenig liebevoll, in die Eckräume eines der oberen Geschosse verbannt hat, gleicht Omer Fast durch seine kreative Inszenierung der Videos wieder aus: Er hat sich von den Gegebenheiten nicht abschrecken lassen und eine Art Ausstellungsparcours geschaffen. Mal sieht der Besucher seine Videoarbeiten abgedunkelt wie im Kinosaal, mal im Wartezimmer einer Arztpraxis, dann wiederum in der Abflughalle eines Flughafens.

Foto: Haus der Berliner Festspiele

Omer Fast spielt mit Erinnerungen

Zu sehen ist hier auch Continuity. Ein Film, der sich mit dem Thema „Erinnerung“ auseinandersetzt. Continuity handelt von der Geschichte eines Ehepaars, dessen tot geglaubter Sohn aus Afghanistan zurückkehrt. Mehr über Omer Fasts Arbeit erfahrt Ihr in diesem Post, in dem BOX IN A SUITCASE bereits über den Künstler und seine beiden Kinofilme berichtet hat.

Omer Fasts Ausstellung Reden ist nicht immer die Lösung ist Teil der bemerkenswerten Projektreihe Immersion bei der die Zuschauer sich der Kunst nicht mehr gegenüber sehen, sondern sich mitten in ihr befinden. Eine zeitgemäße Form der Präsentation, schließlich verändern Digitalisierung und die Echtzeitberichterstattung sozialer Medien auch die Kunst.

Das BOX IN A SUITCASE Fazit: Absolut sehenswert!

„Reden ist nicht immer die Lösung“, kuratiert von Gereon Sievernich. Martin-Gropius-Bau Bis 12. März 2017,  Mi–Mo 10–19 Uhr.
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